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Kleine Gemeinde - große Wirkung

Raus aus der Wachstumsfalle

Erschienen am 15.01.2022
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783963622663
Sprache: Deutsch
Umfang: 232 S.
Format (T/L/B): 1.6 x 20.6 x 13.6 cm
Einband: Paperback

Beschreibung

Leiten Sie eine Gemeinde von eher kleinerer oder mittlerer Größe? Dann ist dieses Buch für Sie geschrieben! Kleine Gemeinden machen den Großteil der Gemeindewirklichkeit in aller Welt aus und haben eine starke Wirkung im Reich Gottes. Lassen Sie sich ermutigen und für Ihre Gemeindearbeit mit praktischem Handwerkszeug ausrüsten - von einem, der Sie verstehen kann: Karl Vaters leitet selbst seit drei Jahrzehnten eine kleine Gemeinde und ist überzeugt davon, dass Gott Großes durch unsere Gemeinden tun will. In diesem Buch zeigt er auf, dass Sie sich nicht darauf konzentrieren müssen, Ihre Gemeinde auf immer größeres Wachstum auszurichten. Stattdessen lohnt es sich herauszufinden, wozu Gott Ihre Gemeinde berufen hat und welche Rolle sie am Leib Christi spielen kann. Wie gesund ist Ihre Gemeinde? Was können Sie und Ihre Gemeindeglieder gut? Worin könnten Sie besser werden? Was hilft Ihnen dabei? Karl Vaters gibt praktische Einsichten und Tipps, wie Sie durch Leitung, Gemeindearbeit und Seelsorge neues Leben in Ihre kleine Gemeinde bringen, um große Wirkung zu erzielen.

Autorenportrait

Karl Vaters ist Pastor von Cornerstone Christian Fellowship in Fountain Valley, Kalifornien. Ihm liegen kleine Gemeinden und ihre Bedürfnisse am Herzen. Er engagiert sich dafür, ganz neu ihren Wert und ihren wichtigen Beitrag in den Blick zu nehmen. Er ist Autor, Redner und Gründer von NewSmallChurch.com. Karl und seine Frau Shelley haben drei Kinder.

Leseprobe

Kapitel 1 Ob sie es glauben oder nicht, Sie werden eine kleine Gemeinde haben Ich wünschte, jemand in meiner Ausbildungsstätte hätte mich auf drei Realitäten des Pastorenamts hingewiesen: Fakt Nr. 1: Die meisten Pastoren werden nie eine Gemeinde leiten, die 250 Mitglieder übersteigt. Fakt Nr. 2: So gut wie alle Pastorenanwärter werden zumindest phasenweise eine kleine Gemeinde haben. Fakt Nr. 3: Man kann eine kleine Gemeinde haben, ohne sich mit Unzulänglichem abfinden zu müssen. Schauen Sie sich den Stundenplan vieler pastoraler Ausbildungsstätten an: Wie viele von ihnen erzählen ihren zukünftigen Pastoren von diesen Realitäten, geschweige denn, dass sie ihnen die nötigen Fertigkeiten zur Leitung einer kleinen Gemeinde beibringen? Einige? Eine? Keine? Mir wurde nahegelegt, wie ich die 200er-Grenze überschreiten kann, aber mir wurde nie beigebracht, wie ich eine Gemeinde mit weniger als 200 Mitgliedern leiten soll. Mir wurde auch nie erzählt, dass ich wahrscheinlich den Großteil meiner Pastorenarbeit - wenn nicht sogar meine ganze - unterhalb dieser Grenze verbringen würde. Selbst heute noch wird vielen zukünftigen Gemeindeleitern beigebracht, wie sie die 200er-Grenze durchbrechen, aber nicht, wie sie auch gute Pastoren kleinerer Gemeinden sein können. Fakt Nr. 1: Die meisten von uns werden nie Pastor einer großen Gemeinde sein. Dem bekannten Gemeindeberater Carl F. George zufolge ist die typische Gemeinde in Nordamerika klein. »Die Hälfte der ungefähr 320.000 protestantischen Gemeinden auf dem Kontinent haben 80 Gottesdienstbesucher pro Woche.« George fügt hinzu, dass eine Gemeinde mit 100 Gottesdienstbesuchern bereits größer ist als 60 Prozent vergleichbarer Gemeinden. Mit 140 ist sie größer als 75 Prozent und mit 200 größer als 85 Prozent. Warum bringen wir unseren zukünftigen Gemeindeleitern dann fast ausschließlich Fertigkeiten bei, die auf große Gemeinenden zugeschnitten sind, wo sich doch diese Fertigkeiten auf den Großteil ihrer Arbeit nicht anwenden lassen? Wir stülpen kleineren Gemeinden Prinzipien und Erwartungen über, die nur für den kleinen Prozentsatz an großen Gemeinden gelten. Und dann fragen wir uns, warum so viele Pastoren ausgebrannt und desillusioniert ihren Dienst aufgeben - und verwundete Gemeinden hinterlassen. Fakt Nr. 2: So gut wie alle von uns werden zumindest phasenweise eine kleine Gemeinde haben. George bemerkt auch, dass einer Befragung von zehn protestantischen Konfessionen zufolge 88 Prozent der Gemeinden eine wöchentliche Teilnehmerzahl von unter 200 Gottesdienstbesuchern haben und 95 Prozent eine wöchentliche Teilnehmerzahl von unter 350. Angesichts dieser Statistiken stehen die Chancen gut, dass fast jeder Pastor zumindest phasenweise eine kleine Gemeinde leiten wird. Als Pastorenanwärter mag man überzeugt sein, dass man die Ausnahme dieser Regel sein wird. Ich selbst war auch überzeugt davon. Doch selbst wenn man überzeugt ist, eine Gemeinde zu einer beeindruckenden Größe aufbauen zu können - so gut wie kein Anwärter wird gebeten, bei seiner ersten Pastorenstelle gleich eine große Gemeinde zu leiten. Vielleicht übernimmt man eine kleine Gemeinde, die dann nach und nach größer wird. Vielleicht gründet man auch selbst eine Gemeinde und erlebt ein eindrucksvolles Wachstum. Aber selbst in diesen Fällen gibt es die Realität: Bevor die Gemeinde groß wird, ist sie klein. Viele von uns sind überzeugt, dass wir große Prediger und Leiter sind. Wir haben revolutionäre Ideen, von denen noch nie jemand gehört hat. Wir haben den Glauben, Berge zu versetzen. Doch was, wenn ? Was, wenn Gott andere Pläne für unsere Gemeindearbeit hat als wir? Was, wenn er uns dazu beruft, einer kleinen Gemeinde zu dienen? Können wir selbst dann Gottes Willen akzeptieren? Und wenn eine lebenslange Arbeit in einer kleinen Gemeinde möglich - ja, sogar wahrscheinlich - ist, sollten wir uns dann nicht lieber darauf vorbereiten? Fakt Nr. 3: Man kann eine kleine Gemeinde haben, ohne sich mit Unzulänglichem abfinden zu müssen. Es ist keineswegs eine pessimistische Einstellung oder ein Glaubensmangel, wenn man anerkennt, wie weitverbreitet kleinere und kleine Gemeinden sind. Im Gegenteil. Wer ein Ja zu Gottes Berufung als Pastor einer kleinen Gemeinde findet und diese Berufung leidenschaftlich auslebt, der entdeckt, dass es ein großes Vorrecht ist. Man selbst wird gesegnet, man kann die Menschen segnen, denen man dient, und auch den Ort, an dem die Gemeinde angesiedelt ist. Das ist keine falsche Bescheidenheit. Man kommt nicht zu kurz. Und man findet sich auch nicht mit Unzulänglichem ab. Uns müssen die vielen kleinen Gemeinden auf der Welt nicht peinlich sein. Möglicherweise gibt es so viele kleinere Gemeinden, weil sie Gottes Idee sind und nicht auf unser Versagen zurückgehen. Statt Pastoren kleiner Gemeinden ein schlechtes Gewissen einzureden, weil sie es nicht »geschafft« haben, sollten wir ihnen lieber helfen, ihre Sache gut zu machen und ihre Arbeit mit Leidenschaft anzugehen. Es ist höchste Zeit, dass wir ein Ja zu der wunderbaren Arbeit finden, zu der Gott die meisten von uns berufen hat. Warum über Zahlen sprechen? Angesichts der Tatsache, dass dies ausdrücklich ein Buch über kleine Gemeinden ist, gibt es mehrere Fragen, die ich im Vorfeld klären möchte. Was macht eine kleine Gemeinde aus? Welche Basis benutze ich für meine statistische Analyse? Warum verwende ich überhaupt den Begriff »kleine Gemeinden«? Ist das nicht herabwürdigend? Bringt das nicht noch mehr Uneinigkeit innerhalb des Leibes Christi, wenn wir Gemeinden nach ihrer Größenordnung aufteilen? Erstens, mit »klein« meine ich eine Gemeinde, die pro Woche durchschnittlich weniger als 250 Besucher in ihrem Hauptgottesdienst hat. Ich benutze durchschnittliche Teilnehmerzahlen statt offizielle Mitgliederzahlen, da die Mitgliederzahlen je nach Gemeindeorganisation stark variieren können, nicht zuletzt durch Gemeinden, die überhaupt keine offizielle Mitgliedschaft haben. Zudem ist die durchschnittliche Teilnehmerzahl ein besserer Maßstab für das Engagement der Gemeindezugehörigen und hat eine stärkere Auswirkung auf die Struktur der Gemeindearbeit, als es Karteileichen haben. Zweitens, soweit nicht anders angegeben, basieren die genannten Statistiken auf protestantischen Gemeinden in den Vereinigten Staaten - nicht weil diese wichtiger wären als Gemeinden in anderen Teilen der Welt, sondern weil sie den meisten Studien unterworfen worden sind und deshalb die derzeit verlässlichsten Statistiken für die Öffentlichkeit liefern. Zu meiner Hoffnung für die weltweite Gemeinde gehört, dass wir unser enges Blickfeld erweitern und mehr Gemeinden aller Größen, Konfessionen, Ethnizitäten und Länder in unseren Lehren, unseren Ressourceneinsatz und unserer demografischen Analyse aufnehmen. Doch vorläufig müssen wir die Statistiken verwenden, die uns zur Verfügung stehen. Drittens, ich benutze den Begriff »kleine Gemeinden«, weil er im Gegensatz zu anderen Bezeichnungen (z.B. »normal große« oder »familiäre« Gemeinden) simpel ist und fast keiner Erklärung bedarf. Davon abgesehen muss »klein« ja keine Beleidigung sein, also habe ich beschlossen, dem Wort eine positive Bedeutung zu geben. Man kann Menschen nur schwer davon überzeugen, dass kleine Gemeinden eine große Auswirkung haben können, wenn man die Bezeichnung ganz vermeidet. Zu guter Letzt: Ich möchte keinen Keil zwischen »große« und »kleine« Gemeinden treiben, wohl aber ihre Unterschiede anerkennen. Die Größe einer Gemeinde ist ein wichtiger Faktor, der mitentscheidet, wie sie agiert, wie sie Menschen dient, was für Menschen sie wahrscheinlich erreicht, wie sie Probleme unter Gemeindemitgliedern bewältigt und welche pastoralen Gaben und Fertigkeiten zu ihrer Leitung erforderlich sind.

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