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Demografischer Wandel und Staatsschuldenkrise in Deutschland: Herausforderungen einer schrumpfenden Gesellschaft

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Erschienen am 01.07.2013, Auflage: 1/2013
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783863417598
Sprache: Deutsch
Umfang: 72 S., 1.36 MB
E-Book
Format: PDF
DRM: Digitales Wasserzeichen

Beschreibung

Die anhaltende Staatsschuldenkrise in Europa und der demografische Wandel in Deutschland sind neben der Energiewende die derzeitig wichtigsten Handlungsfelder der Bundesregierung. Die Staatsschulden sind so hoch wie nie zuvor und unter anderem das Ergebnis einer stark rückläufigen Bevölkerungsentwicklung. Die Menschen werden immer älter. Die Gesellschaft schrumpft unaufhaltsam. Die Lebenserwartung steigt kontinuierlich und die Geburtenrate in Deutschland verzeichnet die niedrigsten Werte weltweit. Die Fakten sind eindeutig: Die Bevölkerung wird von aktuell 82 Millionen Menschen auf rund 65 bis 70 Millionen im Jahr 2050 sinken. Neben dieser Entwicklung wird bereits in den nächsten 10 Jahren ein erheblicher Alterungsprozess zu beobachten sein. Durch die regressive Bevölkerungsentwicklung resultieren neben einem steigenden Schuldenberg vor allem die Gefährdung der gesetzlichen Sozialversicherungssysteme und die Gefährdung der Stabilität der Volkswirtschaft. Die rückgängige Geburtenzahl führt zu einem verringerten Arbeitskräfteangebot und somit auch zu einer sinkenden Produktivität auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland. Die Zahl der erwerbsfähigen Personen wird bis zum Jahr 2050 von aktuell rund 50 Millionen auf 35 bis 39 Millionen sinken und somit das Angebot an qualifizierten Fachkräften mindern. Um Deutschlands Volkswirtschaft im internationalen Vergleich konkurrenzfähig halten zu können, müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, die entweder die Arbeitsproduktivität erhöhen oder das Erwerbspersonenpotential auf dem Arbeitsmarkt ausschöpfen. Im Mittelpunkt dieser Anstrengungen sollten insbesondere die Steuerbarkeit der Geburtenrate durch staatliche Familienförderung und die Notwendigkeit der Kapitaldeckung im deutschen Sozialversicherungssystem stehen.

Autorenportrait

Franziska Bothe, B. A. und angehende Master-Absolventin, wurde 1987 in Berlin geboren. Ihr Studium der Wirtschaftswissenschaften an der bbw Hochschule schloss die Autorin im Jahre 2012 erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte sie umfassende praktische Erfahrungen im Bereich der Politik und Wirtschaft. Insbesondere ihre Tätigkeit als Redakteurin bei der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft motivierte sie, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen.

Leseprobe

Textprobe:Kapitel 4.4, Ursachen:Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Ursachen des Geburtentiefs seit 1965 und des daraus resultierenden demografischen Wandels in Deutschland. Ein bedeutender Grund für den Geburtenrückgang ist die neue Rolle der Frau. Noch bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts waren die Geschlechterrollen in der Familie klar verteilt. Der Mann war das Familienoberhaupt und ging arbeiten und die Frau war ausschließlich Mutter und für den Haushalt zuständig. Die Möglichkeiten für Frauen, eine Ausbildung zu absolvieren oder Bildung zu genießen, waren nur sehr gering. Seit Mitte der 1960er Jahre jedoch verbesserte sich zunehmend die Stellung der Frauen im Berufsleben. Die Prioritäten der Frauen änderten sich verstärkt dahingehend, dass Bildung und der Erfolg im Berufsleben immer wichtiger wurden und die Familiengründung bei vielen Frauen in den Hintergrund trat. Die Zahl der weiblichen Studierenden stieg rasant an. Zwischen 2000 und 2007 stieg die Zahl der weiblichen Studenten, die promovierten, von 36 auf 42 Prozent. Im Jahr 2007 waren 50 Prozent der Studienanfänger an deutschen Universitäten und Hochschulen Frauen. Viele potentielle Mütter hatten fortan die Voraussetzung an das Kinderkriegen geknüpft, dass Beruf und Familie miteinander vereinbar sein müssen. Da die Vereinbarkeit von Beruf und Familie jedoch immer noch eines der größten Probleme vor dem Hintergrund des demografischen Wandels in Deutschland ist, konnte sich die Geburtenrate bis heute nicht erholen.Die mangelnden Kinderbetreuungsmöglichkeiten spielen bei dem anhaltenden Geburtentief eine große Rolle. Das Angebot an Krippen in Deutschland für Kinder unter drei Jahren ist begrenzt, wobei es einen bedeutenden Unterschied zwischen Ost und West gibt. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes gab es im früheren Bundesgebiet im Jahr 2002 zwar für 88 Prozent der Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren einen Kindergartenplatz, aber nur für drei Prozent der unter Dreijährigen einen Krippenplatz und für fünf Prozent der Kinder von sechs bis elf Jahren einen Hortplatz. Im neuen Bundesgebiet gab es zur gleichen Zeit für 37 Prozent der Kinder unter drei Jahren einen Krippenplatz und für 41 Prozent der Kinder einen Hortplatz. Hinsichtlich der Ganztagsbetreuung in deutschen Kindergärten, wurden 98 Prozent der Kinder im Osten und lediglich 24 Prozent der Kinder im Westen eine Ganztagsbetreuung geboten.Eine weitere weit verbreitete Ursache für den Geburtenrückgang in Deutschland liegt darin, dass Frauen, die kurz nach der Geburt wieder ins Berufsleben zurückkehren, oftmals als schlechte Mütter bezeichnet werden. Außerdem wird Müttern wegen der doppelten Belastung von potentiellen Arbeitgebern meist weniger zugetraut. Das Resultat ist, dass Mütter sowohl bei der Berufssuche als auch bei der Entlohnung wesentlich schlechtere Chancen haben als Männer.Darüber hinaus bietet der Staat keinerlei finanzielle Anreize für Doppelverdiener innerhalb einer Familie. Das Ehepartnersplitting in Deutschland begünstigt Familien mit einem Alleinverdiener wesentlich mehr als Familien, in denen beide Parteien berufstätig sind, da bei Alleinverdienerehen der Steuersatz maximal reduziert wird.

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