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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783548063782
Sprache: Deutsch
Umfang: 192 S.
Format (T/L/B): 2.3 x 19.5 x 12.1 cm
Einband: gebundenes Buch

Autorenportrait

Anika Decker, geboren 1975 in Marburg, lebt und arbeitet als Drehbuchautorin und Regisseurin in Berlin. 2007 gelang ihr mit ihrem sensationellen Drehbuchdebüt Keinohrhasen der Durchbruch, der Film zählt zu den 15 erfolgreichsten deutschen Filmen aller Zeiten, auch die Fortsetzung Zweiohrküken war ein Publikumserfolg. 2015 debütierte Anika Decker als Regisseurin, der Film Traumfrauen nach eigener Vorlage war eine der erfolgreichsten Kinoproduktionen des Jahres. Darauf folgte ihre zweite Regiearbeit High Society, die auf Anhieb auf Platz eins der Kinocharts landete. Ihr erster Roman Wir von der anderen Seite schaffte es sofort auf die Bestsellerliste.

Leseprobe

Der Ghoster Hey, na, wie sieht's aus mit heute Abend? (Mi, 10:48 Uhr) Bin gerade beim Einkaufen. Weißwein oder Rotwein? (Mi, 17: 03 Uhr) Huhu, alles okay bei dir? (Mi, 21:15 Uhr) Joshua??? (Freitag, 22 Uhr)   Eine DatingFaustregel, die alles einfacher macht, lautet: Wenn er dir auf einmal nicht mehr antwortet, ist er höchstwahrscheinlich einfach gestorben. Wer sich das glaubhaft einreden kann, ist emotional definitiv auf der sicheren Seite. Den anderen 99,9 Prozent der NichtNachrichtenEmpfängerinnen sei gesagt, dass Ghosting leider genauso zur modernen Kommunikation gehört wie unerwünschte Dickpics oder dieser schmierige Smiley mit herausgestreckter Zunge.   Der Narr "Babe, am Fernsehturm hängt eine Nachricht für dich!;)"   Das Schöne am Narren ist, dass er einen nachts um drei zum Eisessen ausführen oder an einem Hot-Dog-Esswettbewerb teilnehmen will, das Blöde an ihm ist, dass er täglich mehrere solcher Erlebnisse braucht, um sich zu spüren. Er eignet sich als perfekter Nachrichtenpartner für frisch Verlassene, die eine Art Hobby brauchen, um ihre Seelenpein zu vergessen, aber Vorsicht: Du darfst diesen Narren niemals ernst nehmen. Immer wenn du denkst: Naja, wieso soll ich denn nicht mit dem Mann meines Lebens eine Kuckucksuhrfabrik in Tulum eröffnen?, gib dir selbst eine Ohrfeige und höre auf den laut kreischenden Spießerkuckuck in deinem Kopf: Es ist alles nur Quatsch. Nicht mal Bloggern auf Pille kann man den geschnitzten Schwarzwaldkitsch andrehen! Hab einfach Spaß. Der Fopper   "Du bist wie eine Ballerina, oder wie heißt das große graue Tier mit dem Rüssel?" "Keine Angst, deinen Friseur können wir verklagen."  "Heute wird scharf geschossen, notfalls auch mit Komplimenten"  "Schönes Kleid! Gab es das auch in deiner Größe?"   Keine Nachricht ohne witziges Foppen. Jede Konversation beginnt mit einer kleinen Fopperei, die in einem anstrengenden Fopp-Inferno gipfelt, wenn man der Sache nicht Einhalt gebietet. Urheber der Foppschaft sind zumeist Anwälte oder Steuerberater, die lieber Dieter Nuhr geworden wären. Wenn der Fopper älter ist, ist er auch ein Fan aller Achtzigerjahre-Sprüche wie "zum Bleistift" oder "lieber arm dran als Arm ab".

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